Wenn die Feuerwehr gerufen wird, sind die Wehrleute insbesondere bei komplexen Bränden oder Unfällen zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Mit dem 52 jährigen Unterbrandmeister Manfred-Jason Kirchrath steht den Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter seit 2 Jahren bei solchen Lagen ein sogenannter „Sicherheitsassistent“ zur Verfügung. Diese Funktion ist in den USA seit vielen Jahren bereits eine feste Größe und etabliert sich nun langsam auch in deutschen Feuerwehren. Königswinter ist hier ein Vorreiter.
Sicherheit wird in der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter großgeschrieben. Seit Jahren bereits werden die Frauen und Männer durch einen Sicherheitsbeauftragten unterstützt, der jedoch prioritär Aufgaben in der Einsatzvor- und nachbereitung übernahm. Nun übernimmt er auch die Funktion des „Sicherheitsassistenten“ insbesondere bei großen und unübersichtlichen Einsatzlagen. Gefahren für die Wehrleute drohen in Königswinter bei Bränden in teils enger Bebauung aber auch bei Unglücksfällen in Industrie, Bahn, dem Rhein oder den Schnellstraßen und der Bundesautobahn A 3. Der Sicherheitsassistent als Assistent der Einsatzleitung stellt für diesen ein weiteres paar Augen dar. Er behält stetig das Gesamtbild der Einsatzstelle im Auge und bewertet durch Beobachtung evtl. auftretenden Gefährdungen, unsichere Situationen und Verhaltensweisen. Er erstellt vor Ort sozusagen eine Gefährdungsbeurteilung in Echtzeit und informiert den Einsatzleiter. Auch unterstützt er ihn bei der Umsetzung evtl. erforderlicher Sicherheitsmaßnahmen. Hilfreich ist bei der Wahrnehmung durch Manfred-Jason Kirchrath sicherlich auch seine Erfahrung aus 38 Jahren Mitgliedschaft in der Feuerwehr .
Das Grundprinzip der Eigenverantwortung der Wehrleute wird durch die Position des Sicherheitsassistenten jedoch nicht aufgehoben. Er unterstützt und gibt Hilfestellung. Hauptverantwortlich ist und bleibt immer der Einsatzleiter. Damit der Sicherheitsassistent unter all den Einsatzkräften auch als solcher erkennbar ist, wurde hierfür eine spezielle Kennzeichnungsweste angeschafft.
Man kann nach 2 Jahren Erfahrung in Königswinter schon jetzt feststellen, dass die bloße Anwesenheit des Sicherheitsassistenten häufig schon ein Umdenken in der Handlungsweise bei den Einsatzkräften auslöst. Es wird automatisch deutlich mehr auf Eigenschutz und Eigensicherung geachtet. Allein dadurch können Unfallzahlen die durch Routine oder Unachtsamkeit auftreten deutlich verringert werden.
Unabhängig davon unterstützt der Sicherheitsassistent, der regelmäßig an Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich des Unfallschutzes, auch am Institut der Feuerwehr NRW, teilnimmt, die Einheiten auch bei internen Fortbildungsmaßnahmen und bei der Vermittlung der Unterrichtsinhalte zu den Unfallverhütungsvorschriften.
