6. Mai 2005 | Große Suchaktion nach Bootsunfall auf dem Rhein

Königswinter. Ein Bootsunfall auf dem Rhein in Höhe Königswinter sorgte an Christi Himmelfahrt für eine großangelegte Suchaktion. Gegen 16.18 Uhr wurde der Löschzug Altstadt und die Löschgruppe Niederdollendorf der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter mit dem Stichwort „Wasserunfall, Personen im Rhein“ alarmiert.

Ein mit 10 Männern aus dem Bonner Raum besetzter Kanadier war in der Mitte des Stroms mit einer Boje kollidiert und gekentert. Nach eigener Aussage wollten die Männer den Rhein queren, als sie von einer hohen Welle überrascht und auf die Boje gespült wurden. Ziel der Vatertagstour war nach Auskunft der Geretteten Graurheindorf, laut Polizeiinformationen sind sie Mitglieder des dortigen Wassersportvereins „Blau-Weiß Bonn-Rheindorf“.

Fünf der Insassen konnten das Königswinterer Ufer aus eigener Kraft erreichen, wo sie von Mitarbeitern des städtischen Rettungsdienstes und des Roten Kreuzes in Empfang genommen wurden. Drei weitere wurden von anderen Booten und den Rettungskräften gerettet. Alle waren zwar unverletzt, standen jedoch unter Schock und wurden sicherheitshalber zur Beobachtung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die übrigen beiden Paddler wurden als vermisst gemeldet.

Bei der darauf folgenden großangelegten Suchaktion zwischen Königswinter und Wesseling kamen gut 100 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Königswinter und Niederkassel, der Berufsfeuerwehren Bonn und Köln, des Technischen Hilfswerkes, der DLRG, der Wasserschutzpolizei und des Roten Kreuzes zum Einsatz. Unterstützt wurden die etwa 12 Boote durch den Rettungshubschrauber Christoph 3 und Tauchtrupps des DLRG und der Berufsfeuerwehr Köln. Während des Einsatzes der Taucher wurde der Rhein für den Schiffsverkehr gesperrt.

Gegen 18.30 Uhr beschlossen die Einsatzleiter, die Suche abzubrechen. Nach übereinstimmender Aussage der Wasserschutzpolizei und der erfahrenen Taucher sei bei einem Unfall im Mittenstrombereich und einer Fließgeschwindigkeit von sechs bis sieben Stundenkilometern nach über zwei Stunden nicht mehr mit einem Erfolg der Suche im Bereich Königswinter und Bonn zu rechnen. „Diese Entscheidung ist uns sicher nicht leicht gefallen,“ so Stadtbrandinspektor Michael Bungarz, „Jedoch sind sich die Fachleute einig, dass eine weitere Suche in diesem Abschnitt keinen Sinn mehr macht.“

Auch am Freitagmorgen hatte die Feuerwehr noch keine Kenntnis über den Verbleib der Vermissten.

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