6. November 2006 | In 10 Minuten sind 700 Meter Schläuche verlegt

Der sogenannte „Löschzug Wasserversorgung“, eine Sondereinheit, die sich bei Großbränden aus den Löschgruppen Bockeroth und Eudenbach rekrutiert, hat am Sonntagmorgen gemeinsam mit Uthweiler Kräften für mögliche Einsätze geübt. Bei einem angenommenen Brand einer Lagerhalle der Baumschule Dahs in Königswinter-Jüngsfeld galt es für die 60 Wehrleute, Menschenleben zu retten und in kurzer Zeit ausreichende Löschwassermengen zu transportieren.

Spaziergänger guckten aufmerksam, als gegen 10 Uhr plötzlich dichter Rauch aus einer Halle der Baumschule Dahs in Jüngsfeld aufstieg. Doch schnell war klar, dass es sich hierbei nur um ein Übung handelte. Kurze Zeit, nach dem die Übungsleitung den Notruf betätigt hatte, rückten die ersten Fahrzeuge der Löschgruppe Uthweiler an. Schnell gingen Einsatzkräfte, mit Preßluftatmern vor den aus Disconebel bestehenden Rauchschwaden geschützt, in die Halle vor. Zwei Arbeiter würden sich noch in der Halle aufhalten, so hieß es. Der „Löschzug Wasserversorgung“, die Löschgruppen Bockeroth und Eudenbach, kümmerten sich währenddessen um die Wasserversorgung. Aufgrund der abgelegenen Lage musste eine Schlauchleitung über eine Strecke von rund 700 Meter gelegt werden. Während Bockerother Kräfte die Schläuche auslegten, pumpten die Eudenbacher Wehrleute Wasser aus dem Pleisbach. Nach zehn Minuten waren alle Schläuche verlegt und die Einsatzstelle mit ausreichend Löschwasser versorgt.

Einsatzleiter, Brandmeister Torsten Weiler, entsandte weitere Trupps unter Atemschutz in die Halle. Beide Personen – spezielle Übungspuppen mit menschlichem Ausmaß und Gewicht- wurden wenig später aus der Halle gerettet.Einschließlich der umfangreichen Aufräumarbeiten, u.a. mussten 35 Schläuche wieder aufgerollt werden, dauerte die Übung rund 3 Stunden.

Hintergrund dieses Zusammentreffens der Feuerwehr war es, die Zusammenarbeit der Löschgruppen und hier insbesondere der Sondereinheit „Löschzug Wasserversorgung“ zu trainieren. Bei Großbränden ist es deren Aufgabe, Schlauchstrecken auch über mehrere Kilometer zu verlegen. Um diese Aufgabe auch bei widrigen Witterungen und Zeitdruck zu erfüllen, sind regelmäßige Übungen notwendig. Ein Beobachterteam unter Leitung von Stadtbrandinspektor Bruno Lemke notierte Fehlerpunkte, um hieraus für die Praxis zu lernen.

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