1. August 2017 | Informationsveranstaltung zu Schneidlöschsystem

Am Samstagmittag konnten die Mitglieder der Löschgruppe Bockeroth um Löschgruppenführer Tim Ziegenbein viele Interessierte aus der Stadt Königswinter sowie dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis begrüßen. Das derzeit in Bockeroth stationierte Vorauslöschfahrzeug aus dem Projekt FeuerwEhrensache, dass mit dem Schneidlöschsystem „COBRA“ ausgerüstet ist, stand im Mittelpunkt des Nachmittages. 

Nach der Begrüßung und einer kurzen theoretischen Information zu dem Cobra System und der damit verbundenen Einsatztaktik ging es zügig auf den Hof, wo bereits eine Schneidvorführung vorbereitet war.

Unter den Augen der 40 Gäste wurden mit Hilfe des Systems in kurzer Abfolge Dachziegel, Kalksandsteine, eine Brandschutztüre und ein Fensterrahmen bearbeitet. Diese Vorführung beschränkte sich darauf zu veranschaulichen, dass die Kaltschneidtechnik des Cobra Schneidlöschsystems mit einem Wasserdruck von 300bar und dem beigemischten Strahlmittel alle gängigen Baustoffe durchdringen kann. Selbst ein L-Stein aus 12cm dickem Stahlbeton wurde testweise durchlöchert. „Im Einsatzfall würde man natürlich den Weg des geringsten Widerstandes gehen und Stahlbeton meiden“ erläutert Tim Ziegenbein den umstehenden Kameradinnen und Kameraden das Vorgehen.

Eine kurze Pause mit einer Stärkung vom Grill wurde genutzt, um einen zum Übungsobjekt umgebauten ehemaligen Toilettenwagen anzuheizen. Dieser diente als „Brandstelle“ für die folgende Vorführung der Löschwirkung des Cobra Systems. Zur Brandsimulation wurden im Inneren des Anhängers, der über Seitenwände und ein Dach aus Stahlblech verfügt, Holzpaletten kontrolliert in Brand gesetzt. Der Fahrzeugführer des Vorauslöschfahrzeuges beobachtete den Brandverlauf mit der Wärmebildkamera. Bei Erreichen einer Innenraumtemperatur von 800°C wurde die Cobra an der Seitenwand durch den Angriffstrupp unter umluftunabhängigem Atemschutz zum Einsatz gebracht. Die Stahlwand sowie die dahinterliegende Verschalung aus Holz und Rigips wurden in kürzester Zeit durchdrungen. Der fein zerstäubte Wasserstrahl sorgte im Anschluss für eine schlagartige Abkühlung des Brandraumes. Bereits nach 20 Sekunden war die Temperatur im Inneren auf unter 100°C so weit abgesunken, dass der zweite Angriffstrupp unter deutlich minimiertem Risiko den Innenangriff zur gänzlichen Ablöschung des Feuers vornehmen konnte. 

„Natürlich war der heutige Tag für uns viel Arbeit. Es war uns aber wichtig den umliegenden Feuerwehren das Cobra Löschschneidsystem vorzustellen. Nur was bekannt ist, wird im Einsatzfall auch nachalarmiert. Auf diese Alarmierungen sind wir angewiesen, um möglichst viele Erfahrungen mit dem System sammeln zu können“ erklärte Tim Ziegenbein. Die vielen positiven Rückmeldungen der Gäste machten aus dem Nachmittag eine rundum gelungene Veranstaltung.

Text und Fotos: Arne Kendzia, Lg. Bockeroth

 

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