19. Februar 2017 | Keine Angst aber Respekt

Mit der Verbreitung von Gasgrills oder Heizstrahlern im Privatbereich geht einher, dass es beispielsweise bei unsachgemäßem Gebrauch zu Leckagen und Bränden kommen kann. Ist ein Abdrehen des Gasventils nicht mehr ungefährdet möglich, so beschränkt sich das richtige Verhalten der Bürger vielfach auf die Wahl des Notrufs 112. Die Feuerwehr muss sich entsprechend auf Einsatzsituationen in Zusammenhang mit den unterschiedlichen Flüssiggasen im Privat- oder Gewerbebereich vorbereiten. Der Löschzug Altstadt der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter hatte hierzu nun einen Experten zu Gast, der theoretische und praktische Tipps für die Einsatzkräfte geben konnte.

Im Rahmen des Übungsabends wurde den Wehrleuten der Umgang mit dem Medium Gas vermittelt. Kurz nach Unterrichtsbeginn rückten die ersten Stühle schon ein Stück weiter nach hinten, als Dozent Frank Hegner, Mitarbeiter der Rheingas in Brühl, die Gasflasche mitten im Schulungsraum aufdrehte und das Feuerzeug zückte. Der beigemischte Geruchsstoff macht sich sofort breit. Er konnte schnell vermitteln, dass Respekt und der richtige Umgang mit Gas an der Einsatzstelle richtig sei, aber Angst nicht. Während des Theorieteils wurden den Brandschützern die physikalischen Eigenschaften erläutert. „Schwerer oder leichter als Luft, giftig oder ungiftig, brennbar oder nicht brennbar – diese Fragen müssen an der Einsatzstelle als erstes geklärt werden, daraus resultieren die weiteren Maßnahmen. Im flüssigen Zustand hat Gas eine Temperatur von circa -40° Celsius. Die von Frank Hegner in das Flüssiggas getauchte Blume zerfiel anschließend in unzählige Bruchstücke.

Die weiteren Versuche fanden auf dem Feuerwehrhof statt. Der Dozent entzündete Gas, das aus einer Flasche entwich und erklärte, dass auch hier keine Gefahr für die Kräfte besteht. Auch erläuterte er, wie erwärmte Flaschen und Tanks richtig gekühlt werden. „Weniger als mehr“ ist hier oft die bessere Wahl. Abschließend hatten alle Einsatzkräfte die Möglichkeit an der Gasfackel zu üben. Die Flamme konnte problemlos mittels Hohlstrahlrohr eingefangen und in Schach gehalten werden. Ein Ablöschen sollte nur erfolgen, wenn die Flamme eine besondere Gefahr darstellt und das Ventil schnell geschlossen werden kann.

Nach 2,5 Stunden endete ein sehr interessanter Übungsabend, der den Wehrleuten des Löschzugs einen Einblick in die Materie gab und somit auch ein hohes Maß an Handlungssicherheit für kommende Einsätze.

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