27. Januar 2005 | Königswinterer Wehr rückte 2004 341 mal aus

So häufig, wie seit über 10 Jahren nicht mehr, wurden die 331 Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter im Jahre 2004 aus der Freizeit oder dem Beruf gerissen, um ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Feuerschutz nachzugehen. Dass sie dabei häufig Gefahren ausgesetzt waren, zeigen 17 Dienstunfälle. Sie gingen jedoch meist glimpflich aus. Diese Erkenntnisse gehen aus dem Jahresbericht 2004 hervor, der nun vorliegt. Feuerwehrchef Michael Bungarz: „Die Zahl der Brandeinsätze in Gebäuden blieben konstant, doch die Wetterkapriolen machen uns Sorgen.“ Forderte im Jahre 2003 der Jahrhundertsommer und die damit verbundenen Wald- und Flächenbrände sein Tribut, so sorgten im Berichtszeitraum nun unwetterartige Regenfälle und ein früher Wintereinbruch für einen Anstieg der Einsatzzahlen. 65 Brandeinsätzen standen 234 technischen Hilfeleistungen und 42 Fehlalarmierungen gegenüber. „Die Art der Einsatzaufträge sind vielfältiger geworden und nur bei jedem 5. Alarm gilt es Brände zu löschen“, resümierte Stadtbrandinspektor Bungarz.

Die Gesamtzahl der Einsätze stieg um 25 Prozent. Besonders oft gefragt waren die Kräfte in den Monaten Juni (44 Einsätze), Juli (43 Einsätze), August (50 Einsätze) und November (50 Einsätze). Die insbesondere durch Naturgewalten ausgelösten Alarmierungen entblößten zweimal alle Gerätehäuser im Stadtgebiet. Am 12. August waren sintflutartige Regenfälle im Großraum Oberpleis der Grund, am 10. November wurden alle Wehrleute zur Beseitigung von Schäden in Folge von Schneebruch benötigt. Bei diesem Einsatz musste die Arbeit auf Grund akuter Gefahren durch herabstürzende Äste und Bäume zeitweise eingestellt werden. Psychisch belastend waren 5 Verkehrsunfälle, bei denen Menschen aus den teilweise völlig deformierten Fahrzeugwracks befreit wurden. Dabei blieb den Feuerwehrleuten trotz schnellen Handelns leider mehrfach auch die Bergung von Todesopfern nicht erspart. Größere Schadenslagen erfordern immer häufiger auch die Hilfe über Gemeindegrenzen hinaus. Michael Bungarz wies darauf hin, dass beispielsweise der Brand der Hennefer Hauptschule u.a. auch die Alarmierung von rund 60 Königswinterer Wehrleuten erforderte.

Trotz der Gefahren, wachsender Alarmierungszahlen und einer sich wandelnden Gesellschaft ist die ehrenamtliche Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr nach wie vor attraktiv. So blieb die Zahl der Aktiven mit 331 gegenüber 2003 konstant. Die intensive Jugendarbeit in allen neun Einheiten sorgte in der Jugendfeuerwehr für einen Anstieg auf 128 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 17 Jahren. Trotz der angespannten Haushaltslage konnte die Stadt Königswinter Ihren Aufgaben als Träger des Feuerschutzes nach Ansicht der Feuerwehrführung gerecht werden. So wurde neben zahlreichen Gerätschaften und der persönlichen Schutzkleidung ein Mannschaftstransportfahrzeug für die Löschgruppe Oberdollendorf beschafft. Als einen sehr wichtigen Kauf schätzt Stadtbrandinspektor Bungarz auch eine Wärmebildkamera ein. Mit Hilfe dieses rund 17.000 Euro teueren Gerätes können Menschen, die von Wehrleuten im Brandrauch gesucht werden, schneller als bisher aufgefunden werden. Daneben kann die Kamera Brandstellen und verborgene Glutnester lokalisieren. Erfolge verspricht sich die Feuerwehr durch die Infrarottechnik auch bei der Suche von vermissten Personen bei Dunkelheit.

Der Jahresbericht steht als PDF-Dokument (1380KB) zum Download bereit.

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