23. April 2019 | Löschgruppe Niederdollendorf feiert ihr 120 Gründungsjubiläum

„Seit 120 Jahren Dienst am Nächsten in Niederdollendorf“ mit diesen Worten begrüßte die Löschgruppenführung Martin Schwabe und Thilo Hoffmann die geladenen Gäste im JUFA Hotel zum 120.Gründungsjubiläum der Löschgruppe Niederdollendorf. 

Anlässlich der Feier konnte Martin Schwabe berichten, dass sich aktuell  8 junge Menschen der Einheit in der Ausbildung zur Feuerwehrfrau bzw. Feuerwehrmann befinden. Sie erhielten die Bescheinigung für das erste bestandene Modul der Grundausbildung. Auch gab es Beförderungen. So wurde Thorben Pieger zum Feuerwehrmann, Lukas Veithen zum Oberfeuerwehrmann und Martin Müller zum Unterbrandmeister befördert. Nach bestandenem Lehrgang am Institut der Feuerwehr in Münster wurde Dominik Schäfer zum Brandmeister befördert.

Beim Blick auf die Statistik des Jahres 2018 konnte von einem Rekordjahr gesprochen werden. Die Löschgruppe Niederdollendorf wurde zu 114 Einsätzen alarmiert, soviel wie bislang noch nie. Als ein Grund hierfür konnte die Trockenheit und damit verbundene Brände genannt werden. Aber auch im Jahre 2019 waren es bis zum Gründungsfest bereits 35 Einsätze.

Die Veranstaltung endete mit einem Dankeschön an die Mitglieder der Löschgruppe.

Text der Löschgruppe Niederdollendorf aus Anlass des Gründungsjubiläums:

Löscheinheit Niederdollendorf feiert ihr 120. Gründungsjubiläum.

 2018 Rekordjahr an Einsätzen. 8 neue junge Feuerwehrleute aufgenommen.

„Seit 120 Jahren Dienst am Nächsten in Niederdollendorf“ mit diesen Worten begrüßte die Löschgruppenführung Martin Schwabe und Thilo Hoffmann die geladenen Gäste im JUFA Hotel im ehemaligen Jugendhof Rheinland. Neben dem Bürgermeister Peter Wirtz, konnten sie auch den Servicebereichsleiter Ordnung und Sicherheit Hr. Nicholas Klein und den Fachbereichsleiter Feuerwehr und Rettungsdienst Hr. Bruno Lemke aus den Reihen der Stadtverwaltung begrüßen. Ebenso nahm der Leiter der Feuerwehr Michael Bungarz an der Feierstunde teil.

 Mit großer Freude begrüßten sie auch die Mitglieder der Ehrenabteilung der Löschgruppe die mit 5 Mitgliedern vertreten waren. Unter ihnen auch die Jubilare mit 60 jähriger und 70 jähriger Zugehörigkeit. So ist Helmut Richarz nun schon die Hälfte der Zeit des Bestehens und die Kameraden Rene Scheidt und Friedrich Wilhelm Gassen schon seit 70 Jahren Mitglieder der Löscheinheit.

In ihren Grußworten würdigten sowohl der Bürgermeister wie auch der Leiter der Feuerwehr das ehrenamtliche Engagement und beglückwünschten die Löschgruppe zu diesem Jubiläum.

In einer „kleinen Laudatio über die „Feuer-und Wasserwehr Niederdollendorf“ ging der Löschgruppenführer Martin Schwabe auf die Meilensteine in der Geschichte der Niederdollendorfer Wehr ein, warum z.B. die Feuerwehr auch den Namen Wasserwehr trägt. Dies ist dem verheerenden Hochwasser von 1920 zu verdanken, aber auch später, nämlich bei den Jahrhunderthochwassern 1993 und 1995 kam der zusätzliche Schutzauftrag im Namen zum tragen.

Weitere Meilensteine waren nach Kriegsende die Unterstützung der Amerikanischen Streitkräfte bei der Bewältigung des Flüchtlings- bzw. Heimkehrerstroms, der sich in Nieder-und Oberdollendorf sammelte. Bis zu 15 000 Menschen warteten auf eine Überquerung des Rheins über die „Hodges Bridge“ die in Niederdollendorf aufgebaut war.

Nach Kriegsende und in den goldenen Jahren danach blühte die Niederdollendorfer Wehr auf,  die ersten Fahrzeuge kamen in den Standort und man wurde Mitglied in der 57. Luftschutz Feuerwehrbereitschaft Nordrhein Westfalen Land. Dies bedeutete weitere Fahrzeuge für den Fuhrpark der Wehr. So kam man zwischenzeitlich auf ein Löschfahrzeug 16 TS, die damalige Allzweckwaffe der Feuerwehr, ein Tanklöschfahrzeug mit 800 Litern Wasser an Bord, einem Hilfsrüstwagen für die technische Hilfeleistung und ein kleines Mehrzweckboot für Einsätze auf dem Rhein. Auch heute noch ist der Fuhrpark der Feuerwehr nicht weniger geworden, so zählt ein Hilfeleistungslöschfahrzeug 10, ein Gerätewagen Logistik, ein Gerätewagen Messen und ein Mehrzweckboot zu den Fahrzeugen der Wehr. Der Gerätewagen Logistik wird noch in diesem Jahr gegen ein neues Modell ausgetauscht.

Ein gänzliches Umdenken fand mit der kommunalen Neuordnung im Jahre 1969 statt. So gehörte man bis dato zur eigenständigen Amtwehr Oberkassel und ab dem Jahre 1969 zur neuen Stadt Königswinter und damit auch zur neuen Freiwilligen Feuerwehr Königswinter. Der erste Wehrführer der damaligen neuen Freiwilligen Feuerwehr Königswinter war ein Niederdollendorfer Feuerwehrmann und auch zugegen, F.W. Gassen der Jubilar mit 70 Jahren Zugehörigkeit. Auch für den Rhein Sieg Kreis war Niederdollendorf bis zum Jahre 1983 ein wichtiger Standort, hier fanden die Ausbildungen von Maschinisten und Truppführern statt. Viele zukünftige Führungskräfte haben in Niederdollendorf ihren Aufstieg begonnen. Nachdem 1983 die Ausbildung dann im neuen Kreisfeuerwehrhaus stattfand, suchte man in Niederdollendorf eine neue Aufgabe und fand sie im Jahre 2004, ab da richtete man den Leistungsnachweis der Feuerwehren für den Kreisfeuerwehrverband Rhein Sieg in Niederdollendorf aus. Bis zum Jahr 2017 konnten die Feuerwehren aus dem Rhein Sieg Kreis und aus Bonn, hier ihre Leistungsfähigkeit in verschiedenen Wettbewerben unter Beweis stellen. Nachdem die Nachfrage sank, stellte man dieses Angebot im Jahre 2018 ein.

 Nicht nur Feuerwehrtechnisch sondern auch Gesellschaftlich haben die Niederdollendorfer Kameraden in ihrem Ort eine wichtige Funktion übernommen, so sind bei Festen wie Rhein in Flammen, St. Michael Kirmes, Pfarrfesten und bei vielen weiteren gesellschaftlichen Ereignissen nicht mehr wegzudenken. In den vielen Jahren pflegte man auch viele Freundschaften nicht nur zu benachbarten Wehren in Oberkassel, Oberdollendorf und der Königswinterer-Altstadt, die auch alle mit Abordnungen der Feierstunde beiwohnten, sondern auch weiter weg unterhielt man jahrzehntelang eine innige Freundschaft. Zu den Kameraden nach Wilhelmshaven-Neuengroden am Jadebusen, baute man diese tiefe Verbindung auf. So sind daraus mittlerweile mehrere Ehen mit Partnern aus Niederdollendorf und Wilhelmshaven entstanden. Zwei von diesen Ehen sind auch in der Feuerwehr entstanden und es sind auch bereits 4 Kinder daraus hervorgegangen, wovon 2 auch schon wieder in der Jugendfeuerwehr Niederdollendorf sind.

Zum heutigen Zeitpunkt ist die Wehr gut aufgestellt, sowohl in Sachen Technik wie auch personell, so befinden sich zur Zeit 8 junge Menschen in der Ausbildung zur Feuerwehrfrau bzw. Feuerwehrmann. Mit dem Wunsch dass alle Feuerwehrleute immer gut in den Standort und zu ihren Familien zurückkehren mögen, beschloß Martin Schwabe die kleine Laudatio.

Im Anschluss kam man zum Resümee des letzten Jahres, das Einsatzjahr 2018 war ein Rekordjahr, insgesamt wurde die Niederdollendorfer Löscheinheit zu 114 Einsätzen alarmiert. Dies lag zum Teil natürlich an der langen Dürreperiode im letzten Jahr. Aber auch diese Jahr wurde man bereits zu 35 Einsätzen gerufen, den letzten noch in der Nacht zum Gründungsfest.

 Nach dem Rückblick auf das Jahr 2018 konnte der Löschgruppenführer zahlreiche Bescheinigungen für Fortbildungen in den verschiedensten Bereichen an seine Kameraden ausgeben. So wurde Fortbildungen im Bereich Fahrsicherheit mit Löschfahrzeugen, Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung , Atemschutz und Geräteprüfung betrieben. Aus den Händen des neuen Ausbildungskoordinator der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter Thilo Hoffmann, erhielten die 8 jungen Kameradinnen und Kameraden in der Ausbildung, die Bescheinigung für das erste Ausbildungsmodul von insgesamt 4 Modulen. Auf die Bescheinigungen folgten die Beförderungen, so konnte Thorben Pieger zum Feuerwehrmann, Lukas Veithen zum Oberfeuerwehrmann und Martin Müller zum Unterbrandmeister befördert werden. Die nächste Beförderung nahm der Leiter der Feuerwehr Michael Bungarz persönlich vor, nach bestandenem Lehrgang am Institut der Feuerwehr in Münster wurde Dominik Schäfer zum Brandmeister befördert. Nachdem die Beförderten den dazugehörigen Applaus von den Festgästen erhalten haben, kam der Löschgruppenführer zu seinen Schlussworten. In seinen Worten ging er auf die Menschen ein, die in die Feuerwehr eintreten. „Genauso wie vor 120 Jahren wo sich 12 Menschen zusammengetan haben, um nicht weiter nur zuzuschauen und nichts zu tun, genauso muss auch heute noch, ein Mensch sich dazu entscheiden in ein solches Ehrenamt für den Dienst am nächsten einzutreten. Technik, Werkzeug und Ausrüstung haben sich stark verändert, der Mensch der in die Uniform steigt nicht, er tut dies aus denselben Beweggründen wie seit Anbeginn der Freiwilligen Feuerwehr“, führte er in seinen Worten aus.

Mit dem traditionellen Schlussgruß „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ beschloss der Löschgruppenführer die Feierstunde und man ging zum gemütlichen Teil über.

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