5. Januar 2012 | Noch nie wurde Feuerwehr in Königswinter so häufig alarmiert

Die Freiwillige Feuerwehr Königswinter wurde im vergangenen Jahr insgesamt 550 Mal angefordert. Seit der kommunalen Neuordnung sind solche hohen Einsatzzahlen nicht dokumentiert. Die Steigerung gegenüber dem bereits hohen Niveau des Vorjahres (371 Alarmierungen) begründet sich hierbei vor allem durch die vielen Hilfeleistungen nach der Jahrhundertflut am 5.6.2011 mit dem Schwerpunkt in Oberdollendorf, die sich über mehrere Tage erstreckten. Auch die Zahl der Einsätze, bei denen Menschen aus Notlagen befreit werden mussten, nahm mit 64 Alarmen erheblich zu.
 
Wie in den vergangenen Jahren mussten die rund 250 Aktiven in den 8 Löschzügen und -gruppen überwiegend technische Hilfeleistungen durchführen. Die Wehr wurde u. a. wegen Sturm- und Wasserschäden (249 Mal), nach Verkehrsunfällen und bei Verkehrsstörungen (36 Mal), zur Tierrettung (11 Mal), bei Öl- und Gasunfällen (4 Mal), der Freisetzung von Gefahrstoffen (2 Mal) und für die Durchführung vielfältiger sonstiger Hilfeleistungen (9 Mal) eingesetzt.
 
Es ist festzustellen, dass die Feuerwehr immer mehr Menschen in Notlagen helfen muss. Hinter den hier registrierten 64 Einsätzen stehen viele schreckliche menschliche Schicksale, mit denen die Ehrenamtlichen bei Ihren Hilfseinsätzen konfrontiert wurden. Schwerpunkt war im vergangenen Jahr hierbei in 43 Fällen die Unterstützung des Rettungsdienstes. Hinter diesem Alarmierungsstichwort steckt die schnelle Türöffnung, weil beispielsweise ältere Menschen sich verletzt und hilflos in ihren Wohnungen befinden oder auch die Unterstützung beim Transport schwergewichtiger Patienten bis zum Rettungswagen.
 
Nach außergewöhnlich vielen schweren Verkehrsunfällen auf den Bundes- und Landesstraßen mussten insgesamt 11, teilweise lebensgefährlich verletzte Personen, mit hydraulischen Geräten aus ihren Fahrzeugen gerettet werden. Weitere 6 Menschen konnten leider nur noch tot geborgen werden.
 
Die Feuerwehr war in Königswinter auch in ihrer ursprünglichen Aufgabe, der Brandbekämpfung, in 74 Fällen gefordert. So konnten u.a. Brände in 20 Wohnhäusern und 7 Betriebsstätten schnell gelöscht und vor Totalverlust bewahrt werden. Viel zu oft, nämlich insgesamt 25 Mal, wurden die ehrenamtlichen Helfer insbesondere in den Nachtstunden gerufen, weil Müllcontainer und Abfallbehälter nach offensichtlicher Brandstiftung gelöscht werden mussten. Bei einigen Einsätzen konnte ein Übergreifen des Feuers auf angrenzende Gebäude gerade noch rechtzeitig verhindert werden.
 
In der Jahresstatistik zu nennen sind schließlich auch die 101 Fehlalarmierungen. 57 Mal mussten die Einsatzkräfte nicht mehr tätig werden, weil nur verbranntes Essen auf dem Herd vergessen worden war oder sich die vom Nachbarn gemeldete Rauchentwicklung als Nutzfeuer herausgestellt hatte. Auch stellte sich zum Glück manche dramatische Meldung von einem Verkehrsunfall letztlich als harmloser Blechschaden ohne Verletzte heraus.
 
In Königswinter gibt es zahlreiche Objekte, die auf Grund von Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes über eine Brandmeldeanlage verfügen. Das sind Beherbungsbetriebe, größere Industrieunternehmen wie auch Museen und Veranstaltungssäle. Die Anlagen verursachten in 44 Fällen einen Alarm, bei dem nach Erkundung durch die Feuerwehr kein Schadensfeuer festgestellt werden konnte. Erfreulich aus Sicht der Wehrleute war das Jahr 2011 hinsichtlich der Zahl der böswilligen Alarmierungen. Hier gab es 2011 niemanden in Königswinter, der den Notruf und damit die ehrenamtliche Einsatzbereitschaft missbrauchte.

Die dargestellte Einsatzstatistik ist Teil des Gesamtjahresberichts 2011, der im Frühjahr diesen Jahres auf dieser Internetseite veröffentlicht wird.

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