Es brennt häufiger in Königswinter
Die ehrenamtlichen Wehrleute rücken im Jahre 2003 zu 273 Einsätzen aus
Ein Rheinhochwasser mit anfänglich prognostizierten Jahrhunderthöchstständen und zwei Großbrände innerhalb von 52 Stunden, so begann das Jahr 2003 für die zur Zeit 28 Frauen und 303 Männer der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter. Es endete am Silvesterabend mit der überörtlichen Hilfe bei einem Großbrand in einem Siegburger Kunststoffverarbeitenden Betrieb. Gerade bei solchen Ausnahmesituationen zeigte sich, dass Mannschaft, Fahrzeuge und Geräte auch bei extremer Belastung innerhalb kurzer Rüstzeit wieder für eine neue Aufgabe zur Verfügung stehen.
In 273 Fällen wurden die Wehrleute mittels Sirenen oder Funkmeldeempfängern aus ihrem Privatleben in den oft schwierigen und anstrengenden Einsatzdienst gerufen.
Auffällig war hierbei mit 90 Alarmierungen die hohe Zahl der Brandeinsätze. Gegenüber 2002 stellt das eine Steigerung um 50 Prozent dar. Besonders häufig brannten Fahrzeuge. Auch dem heißen Sommer musste Tribut gezollt werden, die Zahl der Wald- und Wiesenbrände war mit 19 Einsatzzielen recht hoch.
Spektakulär waren technische Hilfeleistungen, wie die entgleiste Drachenfelsbahn im Juli 2003 oder ein umgestürzter Sattelzug auf der Autobahn A 3 am 30.Juli. Eine gesellschaftliche Entwicklung erfordert immer häufiger insbesondere die Muskelkraft der Wehrleute, eine steigende Zahl übergewichtige Menschen. Hier wurde 2003 der städtische Rettungsdienst in 6 Fällen beim Transport unterstützt. Bei einem Einsatz musste ein ca. 230 Kg schwerer Patient in einem Krankenhausbett auf der Ladefläche des Schlauchwagens der Löschgruppe Bockeroth in ein Krankenhaus verbracht werden.
Die Einsatzbelastung wird auf viele Schultern verteilt. Im Jahre 2003 gehörten der Wehr insgesamt 594 Mitglieder in 7 Löschgruppen und 2 Löschzügen an. Die Zahlen gliedern sich wie folgt auf
Aktiver Dienst: 331 (Vorjahr 334)
Jugendfeuerwehr 116 (Vorjahr 107)
Ehrenabteilung: 98 (Vorjahr 99)
Musiker: 49 (Vorjahr 44)
Erfreulicherweise findet der Feuerwehrdienst bei Jugendlichen nach wie vor großes Interesse. Vor dieser Entwicklung bereitet die leicht gesunkene Personalstärke im aktiven Dienst keine Sorge.
Um den Anforderungen im Einsatzdienst den technischen Entwicklungen anzupassen, erfolgten im Jahre 2003 wichtige Investitionen. Neben laufenden Ersatz für persönliche Schutzausrüstung und feuerwehrtechnischem Gerät konnten auch wichtige Fahrzeugbeschaffungen erfolgen. So erhielt die Wehr ein Kommandofahrzeug für den Leiter der Feuerwehr, einen Kofferanhänger für die Arbeit einer technischen Einsatzleitung, ein neues Mehrzweckboot für Einsätze auf dem Rhein sowie zur Jahreswende ein Mannschaftstransportfahrzeug und ein Einsatzleitfahrzeug für die Löschgruppe Oberdollendorf. Die Einsatzmöglichkeiten des Löschwassertransportwagens des Löschzugs Oelberg konnten durch den Einbau einer Pumpe erhöht werden. Insgesamt investierte die Stadt Königswinter alleine für neue Fahrzeuge rund 61.400 Euro.