1. Mai 2006 | Wohnungsbrand in Stieldorfer Heim für Asylbewerber

140 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst waren am Montagabend bei einem Wohnungsbrand in einem Wohnheim für asylbewerbende Ausländer im Königswinterer Stadtteil Stieldorf im Einsatz. 8 Menschen, darunter mehrere Kinder, wurden mit Rauchvergiftungen leicht verletzt in umliegende Krankenhäuser gebracht, weitere 32 Personen mussten zeitweise in der örtlichen Grundschule von Helfern betreut werden. Die Wohnung ist unbewohnbar. Eine Unterbringung aller betroffenen Menschen konnte jedoch noch am Abend von Ordnungs- und Sozialverwaltung in einem anderen Gebäudetrakt des Heims organisiert werden.

Um 18.55 Uhr erfolgte die Alarmierung der ersten Hilfskräfte. Anrufer berichteten von einem Feuer im 1. Obergeschoss des aus 2 Gebäuden bestehenden Heims. Bereits 9 Minuten später waren die ersten Feuerwehrkräfte vor Ort. Aus zwei Zimmern einer Wohnung, in der 5 Menschen lebten, schlugen Flammen. Es bestand die Gefahr der Brandausbreitung auf den Dachstuhl. Auch waren die Auskünfte über den Verbleib aller Heimbewohner zu diesem Zeitpunkt unklar. So erfolgten parallel die Brandbekämpfungsmaßnahmen und eine Durchsuchung des Gebäudes nach Personen. Nach Abschluss dieser Arbeiten und einer Registrierung aller Betroffenen wurde klar, dass sich niemand mehr in dem Haus befand. Heimbewohner, darunter zahlreiche Kinder, wurden zunächst am Sportplatz Stieldorf in Mannschaftstransportfahrzeugen der Feuerwehr untergebracht worden. Später erfolgte ein Transport in das Forum der Grundschule Stieldorf. 32 Personen, darunter 15 Kinder, wurden von Betreuungskräften versorgt. 8 Personen mussten vom Rettungsdienst leicht verletzt in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Später wurden alle betreuten Personen wieder zum Heim zurückgefahren, wo sie im Gebäude Hausnummer 2 bzw. nicht vom Feuer betroffenen Wohnungen im Objekt Haus Nr. 4 unterkamen.

Einsatzleiter, Kreisbrandmeister Walter Jonas, konnte gegen 19.47 Uhr „Feuer aus“ melden. Mit mehreren Überdrucklüftern wurde das Haus vom Rauch befreit. Löschwasser entfernten die Wehrleute mit speziellen Saugern. Da eine Arbeit im Gebäude nur mit Pressluftatmer möglich war, lieferte das Siegburger Kreisfeuerwehrhaus Nachschub. Das gesamte Objekt wurde sicherheitshalber stromlos geschaltet, so dass für die Nachlöscharbeiten und die ersten Untersuchungen der Krimalpolizei Scheinwerfer aufgebaut werden mussten. 1 Wohn-/Schlafraum und eine Küche brannten vollständig aus. Weitere Teile des Hauses und des Dachstuhls wurden durch Rauch und Hitze in Mitleidenschaft gezogen. Es herrschten zeitweise Temperaturen von ca. 800 Grad, die den Putz zum Platzen brachten. In der Wohnung befand sich nach Auskunft von Hausbewohnern zum Zeitpunkt des Brandausbruchs niemand. Nachbarn, die das Feuer bemerkt hatten, setzten noch mehrere Feuerlöscher ein, bevor sie diese Eigenlöschversuche abbrechen und aus dem Haus flüchten mussten.

Im Einsatz befanden sich 100 Kräfte der Einheiten Bockeroth, Oelberg, Uthweiler, Oberdollendorf und Altstadt der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter. Daneben waren 40 Kräfte des Rettungsdienstes, u.a. 7 Rettungstransportwagen, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Leitende Notarzt vor Ort.

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