24. April 2011 | 2 eingeklemmte Personen auf A 3- Fünf leicht verletzte Feuerwehrleute bei Folgeunfall

Mehrere Verkehrsunfälle auf der Autobahn A 3 wenige Kilometer vor dem Autobahnkreuz Bonn/Siegburg haben Feuerwehr und Rettungsdienst die ganze Nacht zu Ostersonntag in Atem gehalten. 2 italienische Staatsbürger wurden hierbei schwer verletzt mit technischem Gerät aus Ihrem PKW befreit. Bei einem Auffahrunfall in die abgesperrte Einsatzstelle konnten sich 7 Feuerwehrleute nur knapp, u.a. durch Sprünge über die Leitplanke, vor einem herum schleudernden PKW retten. In der Folge mussten 5 Einsatzkräfte leicht verletzt vom Rettungsdienst behandelt werden. 2 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und 1 Streifenwagen der Polizei wurden beschädigt. Die Freiwillige Feuerwehr Königswinter war von ca. 23 Uhr am Samstag bis Sonntagmorgen 5.30 Uhr auf der Autobahn in die Bewältigung der Unfallserie eingebunden.

Der Beginn der Unfallserie auf der Autobahn A 3 war der Alleinunfall eines Wohnwagengespanns aus Krefeld auf dem Fahrstreifen in Richtung Autobahnkreuz Bonn/Siegburg. Der Anhänger schaukelte auf und fiel um. Hierbei blockierte er die rechte und mittlere Spur. Ein Sattelschlepper aus Litauen hielt auf der mittleren Fahrspur an, um die Unfallstelle nach hinten abzusichern. In diesen mit 24 Tonnen Stahl beladenen Sattelschlepper fuhr gegen 23 Uhr am Ostersamstag ein PKW-Kombi aus Italien. Der mit 2 Personen besetze Wagen geriet fasst bis zur B-Säule unter den Auflieger. Der 70 jährige Fahrer und die 68 jährige Beifahrerin wurden in ihrem Fahrzeug massiv eingeklemmt.

Um 23.04 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Königswinter zur Rettung der Personen auf die Autobahn A 3 alarmiert. Um einen schnellen Zugang des Rettungsdienstes zu den beiden Schwerverletzten zu gewährleisten, entschied sich die Feuerwehr in Absprache mit den Notärzten für eine so genannte Crashrettung. Hierfür wurde der Sattelschlepper mit Hydraulikhebern angehoben und der PKW mit einer Seilwinde darunter hervorgezogen. Das Dach wurde entfernt, um eine Erstbehandlung durch den Rettungsdienst zu gewährleisten. Im Anschluss wurden die beiden eingeklemmten Unfallopfer fast zeitgleich mittels hydraulischen Rettungsgeräts aus ihrer misslichen Lage befreit und nach weiterer Behandlung in Krankenhäuser transportiert. Die Feuerwehr sicherte den Brandschutz, fing auslaufende Betriebsmittel auf und unterstützte die weiteren Bergungsarbeiten. Zur Unfallaufnahme durch die Polizei wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Während der Aufräumungsarbeiten kam es zu einem weiteren Folgeunfall mit 2 beteiligten PKW an dem an der Unfallstelle einstreifig vorbeigeleiteten Verkehr. Hierbei entstand jedoch nur Sachschaden.

Gegen 3.30 Uhr befanden sich neben der Polizei noch 7 Einsatzkräfte des Löschzugs Ittenbach mit 2 Fahrzeugen vor Ort, um durch Ausleuchtung die Ermittlungsarbeiten zu unterstützen. Hier kam es nun zu einem weiteren folgenschweren Folgeunfall. Eine 24 jährige Frau erkannte die abgesicherte Einsatzstelle offenkundig zu spät. Sie leitete eine Vollbremsung ein und geriet ins Schleudern. Nach einem Aufprall in ein erstes Fahrzeug der Feuerwehr wurde der Wagen in die Leitplanke und von dort neben ein weiteres Feuerwehrfahrzeug geschleudert. Nur durch beherzte Sprünge über und unter die Leitplanken konnten sich die Einsatzkräfte vor schweren Verletzungen retten. Während die Unfallverursacherin unverletzt blieb mussten insgesamt 5 Wehrleute vom erneut alarmierten Rettungsdienst behandelt werden. Ein Transport in Krankenhäuser war nicht notwendig. Ein Fahrzeug des Löschzugs Ittenbach wurde so schwer beschädigt, das ein Abtransport mit einem Bergungsunternehmen notwendig wurde. Das Ausmaß der Beschädigung wird ein Gutachter nach den Feiertagen ermitteln. Um die sichtlich durch das Geschehen geschockten und tlw. leicht verletzten Kräfte schnell abzulösen, wurde der Löschzug Uthweiler in der Nacht erneut auf die Autobahn gerufen. Der Löschzug war hier bis gegen 5.30 Uhr im Einsatz. Herumfliegende Trümmerteile des Unfalls gegen 3.30 Uhr sorgten auch für einen weiteren Folgeunfall auf der Gegenspur, in der 1 PKW verwickelt wurde. Hier blieb es bei Sachschäden.

Der Leiter der Feuerwehr Königswinter, Stadtbrandinspektor Michael Bungarz, leitete die Aktivitäten der Feuerwehr vor Ort. Bürgermeister Peter Wirtz wurde von ihm über die Unfallserie und die Folgen auch für die Retter informiert.

Die Freiwillige Feuerwehr Königswinter betreut, tlw. gemeinsam mit der Feuerwehr Bad Honnef, einen rund 24 km großen Abschnitt der Autobahn A 3 zwischen der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz und dem Autobahnkreuz Bonn/Siegburg und muss daher regelmäßig zu schweren Verkehrsunfällen und Bränden auf dieser Fernstraße ausrücken. Zu Unfällen, in deren Folge die Retter selbst verwickelt wurden, ist es bis zum heutigen Folgeunfall zum Glück in den letzten Jahren nicht gekommen.

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