5. Oktober 2007 | 24 Wehrleute nehmen an Fahrsicherheitstraining teil

Eben noch im Tiefschlaf, müssen die ehrenamtlichen Königswinterer Wehrleute nur wenige Minuten später beim nächtlichen Alarm die einige Tonnen schweren Feuerwehrfahrzeugen mit samt Mannschaft sicher zum Einsatzort bringen. Verbunden ist das häufig mit der Gewissheit, dass Menschenleben in Gefahr sind und widrige Wettersituationen die Anfahrt zusätzlich erschweren. Um sich auf solche und ähnliche Situationen vorzubereiten, gab es bislang nur interne Übungsfahrten in den Einheiten. Die Freiwillige Feuerwehr Königswinter ging nun einen Schritt weiter und ließ erstmals 24 Fahrer professionell in Theorie und Praxis schulen. Die Resonanz war durchweg positiv, so dass das Projekt auch im nächsten Jahr fortgeführt werden soll.

Für die Schulung konnte Trainer Peter Müller gewonnen werden. Der Berufsfeuerwehrmann engagiert sich seit Jahren nebenberuflich als Fahrsicherheitstrainer und hat sich auf Hilfsorganisationen und kommunale Einrichtungen spezialisiert. Das Training bestand aus einem Mix aus Theorie und Praxis. So erläuterte der Referent u.a. die Auswirkungen von fahrzeugspezifischen Besonderheiten, z.b. einem Löschwassertank, auf die Fahrsicherheit. Auch das vorausschauende Verhalten bei Fahrten unter Sonderrechten zählte zu seinen Themen. Während der theoretische Unterricht im Feuerwehrgerätehaus Oelberg stattfand, ging es den gesamten 3. Oktober mit 5 Fahrzeugen unterschiedlicher Größe zum Verkehrssicherheitszentrum in Grafschaft-Ringen. Praktische Übungen in Parcours, auf nassen oder glatten Straßen, ließen die Kraftfahrer erkennen, wie schnell die physikalischen Grenzen überschritten und die Fahrzeuge nicht mehr zu kontrollieren sind. Auch die Auswirkung von Sicherheitseinrichtungen wie ABS auf das Fahrverhalten wurde in der Praxis demonstriert. Im Anschluss wurde mit Trainer Müller über Verkehrssituationen im Feuerwehralltag diskutiert, denen sich die Ehrenamtlichen regelmäßig gegenüber stehen.

Die Teilnehmer waren von der Schulung begeistert. Stadtbrandinspektor Michael Bungarz: „ In 2 Tagen kann niemand das Fahren mit den großen Spezialfahrzeugen erlernen. Das Training hat jedoch allen gezeigt, wie schnell man an physikalische Grenzen stößt und wie man sich hier verhält. Insoweit sind die Mittel trotz angespannter Haushaltslage gut angelegt.“

Die Teilnehmer kamen aus allen 8 Einheiten. Sie sollen als Multiplikatoren das Erlernte an die Kameradinnen und Kameraden weitergeben, da nicht allen rund 350 Königswinterer Feuerwehrleuten ein solches professionelles Training ermöglicht werden kann.

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