Automatische Drehleiter mit Korb, DLK23

Standort: Altstadt

Die Stadt Königswinter (NRW) beschaffte für den Löschzug Altstadt ein neues Hubrettungsfahrzeug vom Typ DLA (K) 23-12 GL-T CS Vario. Eine Delegation der Stadtverwaltung, der Wehrführung sowie Vertreter der Löscheinheit Altstadt konnten am 14.07.2010 das Fahrzeug im Iveco Magirus Stammwerk in Ulm in Empfang nehmen.

Vor Ort erfolgte eine umfangreiche, 2-tägige Einweisung in die Fahrgestell- und Aufbautechnik für die 4 Multiplikatoren der Löscheinheit Altstadt. Die alte DLK 23-12 n.B. wurde nach 23 Dienstjahren außer Dienst gestellt und an die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Altenahr verkauft.

Die Planungen für die DLA (K) begannen Anfang des Jahres 2009. Eine Projektgruppe erstellte ein Pflichtenheft mit  den detaillierten Anforderungen. Die Ausschreibung an sich erfolgte europaweit durch die Kommunal- und Abwasserberatung NRW Dienstleistungs-GmbH mit Sitz in Düsseldorf. Durch die Anschaffung eines Vorführfahrzeuges konnten zusätzliche Kosten eingespart werden.

Als Fahrgestell dient ein Mercedes Benz Atego 1529 F mit Allison Automatikgetriebe und Retarder, 210 KW Motorleistung und 15.500 kg zulässigem Gesamtgewicht.

Den Aufbau fertigte die Firma Iveco Magirus Brandschutztechnik. Aufgrund der Altstadtbebauung und einiger Objekte, die nur einseitig angefahren werden können, entschieden sich die Verantwortlichen zur Beschaffung einer Drehleiter mit Gelenkarm. Der 3.50m lange Gelenkarm im 5-teiligen Leiterpark kann um bis zu 75 Grad abgewinkelt und zusätzlich 1.20m teleskopiert werden. Der Teleskoparm wird so auf 4.70m verlängert und bietet ca. 30% Mehrleistung gegenüber der reinen Gelenkleiter. Zurückliegende Dachgauben, Terrassen, Giebelrückseiten und Dachschrägen können so effektiver erreicht werden, die Eindringtiefe wird optimiert. Im Unterflurbereich ist die Leiter bis -17 Grad einsetzbar.

Im obersten Leiterteil befindet sich eine fest verlegte Rohrleitung für den Lösch- bzw. Wenderohreinsatz. Die verwendete Varioabstützung erlaubt eine stufenlose Abstützung bis maximal 5.20m.

Der Rettungskorb ist für eine Belastung von 270 kg ausgelegt und verfügt über 2 getrennte Einstiege sowie eine Kamera in der Korbvorderseite. Der Maschinist am Hauptbedienstand hat so den Arbeitsbereich des Rettungskorbes im Blick, auch wenn sich dieser außerhalb seines Sichtfeldes befindet. Im Korb sind ständig ein Einreißhaken, eine Axt sowie ein Strahlrohr mit einem kurzen C-Schlauch untergebracht. Ein alternativer Angriffsweg über die DL ist so problemlos möglich. Die beiden Multifunktionsösen können die beschafften Zusatzausrüstungen aufnehmen. Neben einem Wenderohr mit Hohlstrahldüse, zusätzlichen Abgängen und einem maximalen Durchfluss von 1600l/min, wird eine Krankentragenlagerung für DIN-Krankentragen und Schleifkorbtragen mitgeführt. Ein Auf- und Abseilgerät; eine Halterung für den elektrisch betriebenen Überdrucklüfter; 2 Gerätekästen für den Einsatz der Motorsägen im Korb; ein Xenon Scheinwerfer sowie eine Aufnahmebrücke für 2 Flutlichtscheinwerfer ergänzen die Ausstattung.

Neben der aktiven Schwingungsdämpfung wurden folgende Software-Optionen berücksichtigt: Kleiner und großer Kranbetrieb, Memorysteuerung zur Speicherung von Leitermanövern, Schachtrettungsfunktion, automatische Leiterauflagensteuerung und ein vollautomatischer Soforteinstieg vor dem Fahrerhaus.

Die Beladung orientiert sich an der DIN. Des Weiteren werden 2 Motorsägen, eine Teleskopsäge, 2 Lüfter, faltbare Verkehrsleitkegel, 2 Säcke mit Absturzsicherung, ein Rollgliss, ein Stativ, eine Schleifkorbtrage ein Spineboard sowie ein AED und ein Schwerlasttragetuch mitgeführt.

Die Stromversorgung wird über einen gekapselten Stromerzeuger, der sowohl vom Korb- als auch vom Hauptbedienstand gesteuert werden kann, sichergestellt.

Für die passive Sicherheit wurde die DL, inklusive der Obergurte des Leiterparks, mit einer umlaufenden Konturmarkierung beklebt. Für die Beleuchtung des Arbeitsbereiches sorgen verstellbare Xenonscheinwerfer am Leiterpark, im Bereich des Podiums sowie ein Scheinwerfer in der Vorderseite des Rettungskorbes und eine Umfeldbeleuchtung. Ein weiteres Sicherheitsmerkmal für die Absicherung des rückwärtigen Verkehrsraumes ist die Rückfahrkamera mit Display im Fahrerraum.

2015 wurde das Fahrzeug mit Digitalfunk (MRT und diverse HRT) ausgestattet).

Funk: Florian KÖW 1 DLK
Fahrgestell: Mercedes-Benz Atego 1529 F
Aufbau: Iveco-Magirus Brandschutztechnik
Erstzulassung: 2010

Text und Fotos: Heiko Basten, LE Altstadt

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