Hans-Peter Heisterbach, Mitglied des Löschzugs Altstadt, unterstützte im April ein Operations-Team einer Privatorganisation bei einem Einsatz in Afrika. Der nachfolgende „Urlaubsbericht anderer Art“ spricht für sich:
In der Zeit vom 14.04. – 29.04.2007 war ein OP-Team der Organisation Interplast-Germany in Afrika. Da sich solche Unternehmungen überwiegend über Sach- und Geldspenden finanzieren, wird das gesamte Team bereits vor einem Einsatz enorm auf die Probe gestellt. Dieses Mal konnte die eine oder andere Hürde bei der Logistik mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter genommen werden. Hierfür möchte ich mich im Namen des gesamten Teams bedanken.
Agona Swedru ist eine Stadt im Westen der Central Region of Ghana, ca. 150 km von der Landeshauptstadt Accra entfernt und zählt ca. 50.000 Einwohner. Obwohl diese Stadt über mindestens 2 Krankenhäuser verfügt, erstreckt sich der Umfang der medizinischen Versorgung überwiegend auf Kaiserschnittentbindungen, Schwangerschaftsabbrüche und die Versorgung nach Fehlgeburten. Und selbst diese Hilfe steht häufig nur den Patientinnen zur Verfügung, sie sich eine medizinische Behandlung auch leisten können. Dem entsprechend groß ist hier der Bedarf in den ärmeren Bevölkerungsschichten. Einem Teil dieser Menschen zu helfen war das Ziel des Operationsteams aus Deutschland von dem 6 Mitglieder aus der Sektion Siebengebirge stammen. Die insgesamt 10-köpfige Gruppe setzte sich zusammen aus einem Unfallchirurgen, einem Allgemeinchirurgen, 2 Chirurgen für plastische und rekonstruktive Chirurgie, einem Anästhesisten, 3 OP- und 2 Anästhesiepflegekräften. An den insgesamt 10 Operationstagen wurden rund 120 Operationen an 100 Patienten durchgeführt. In erster Linie wurden Fehlstellungen auf Grund von Infektionen oder Verbrennungen, große Tumore, aber auch Schilddrüsenoperationen, sowie Leisten- und Bauchwandbrüche versorgt. Eine ganz besondere Herausforderung stellten die hygienischen und technischen Bedingungen vor Ort dar. Hier konnte allerdings mit viel Improvisation ein annehmbarer Arbeitsplatz geschaffen werden. Und auch das örtliche Klima (gefühlte 45° C bei über 80% Luftfeuchtigkeit) stellte das gesamte Team auf eine große Probe.
Neben technischem Gerät und Operationsinstrumenten konnte auch das Gepäck, sowie die 6 Mitglieder aus Bad Honnef mit dem Mannschaftstransportfahrzeug des Löschzugs Altstadt zum Flughafen Köln/Bonn gebracht und auch wieder abgeholt werden. Bereits eine Woche vor dem Abflug wurden mit dem Fahrzeug auch fast 4 Zentner Hilfsgüter in Form von Verband- und Verbrauchsmaterialien zur Lufthansa-Aircargo transportiert. Für die unkomplizierte Hilfe seitens der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter möchte ich mich hier nochmals bedanken. Ein besonderer Dank gilt natürlich auch unseren „Chauffeuren“ Michael Sieger und Ralf Hußmann vom Löschzug Altstadt.
Last but not least möchte ich mich auch beim Kameraden Kai Hamacher aus der Löschgruppe Ittenbach bedanken, der im Namen seines Arbeitgebers mit einer Sachspende einen wichtigen Teil für die erfolgreiche Arbeit geleistet hat.
Hans-Peter Heisterbach