18. April 2016 | Für den Ernstfall vorbereitet

 „Verkehrsunfall zwischen einem Lkw, mehreren Pkw und einer Straßenbahn. Es gibt viele Verletzte und es brennt!“ – So lautete der Übungsnotruf, der am Sonntagmorgen (18.04.2016) um 9.22 Uhr die Leitstellen der Feuerwehr und der Polizei erreichte. Mehr als 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Königswinter, Bad Honnef und Bonn eilten daraufhin in den Oberdollendorfer Abschnitt des Straßentunnels der Bundesstraße 42. Nach rund einer Stunde konnte die Übungsleitung den Übungserfolg im gesperrten Tunnel verzeichnen: Dank der umfangreichen Einsatzplanungen konnten alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten, um Verletzte zu retten, Vermisste zu suchen und das Feuer zu löschen. 

Die ersten Einsatzkräfte erreichten bereits wenige Minuten nach dem ersten Notruf die Einsatzstelle. Sowohl über die Farbahnen als auch über die Notausgänge kämpften sich die Einsatztrupps zur Unfallstelle vor und bestätigten die ersten Informationen aus den Übungsnotrufen: Ein Lkw kollidierte mit mehreren Pkw, Teile der Ladung blockierten die Gleise der Stadtbahnlinie 66. Dichter Rauch, viele Verletzte, Hilfeschreie. Mehrere Atemschutztrupps suchten im vernebelten Tunnel die Verletzten, lokalisierten den Brandherd und starteten den Löscheinsatz. Insgesamt 17 „Verletzte“ retteten die Einsatzkräfte aus den Fahrzeugen, aus der Straßenbahn und von der Fahrbahn und brachten sie ins sichere Freie. Für den Löschangriff zapften sie die eingebauten Feuerlöschleitungen im Tunnel an und verlegten die Schlauchleitungen für den Löschangriff.

Nach einer guten Stunde waren das Übungsziel erreicht und damit die Übung beendet. Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Königswinter Michael Dahm leitete als örtlich zuständiger Einsatzleiter die Übung. „Insgesamt war die Übung ein voller Erfolg“, fasste er das Ergebnis bei der Nachbesprechung zusammen. „Bei einem Ernstfall hätten wir alle Verletzten schnell retten und das Feuer in den Griff bekommen.“ Carsten Schneider, stellvertretender Amtsleiter und seitens der Feuerwehr Bonn verantwortlich für die Einsatzplanungen, beobachtete die Übung.

„Durch die Einsatzplanungen sind die beteiligten Einsatzkräfte auf Brände und Unfälle im B 42-Tunnel gut vorbereitet. Übungen wie diese ermöglichen allen Beteiligten, die für solche komplexen Bauwerke notwendige Ortskunde zu erreichen und das Einsatzkonzept unter realistischen Bedingungen anzuwenden.“

Damit alle Einsatzkräfte sicher üben konnten, war eine zeitweise Sperrung der Straßentunnels durch Straßen.NRW erforderlich. Eine Umleitung lotste die Autofahrer um die Übungsstelle herum. Wegen der Sperrung der Stadtbahnlinie richteten die Stadtwerke Bonn für die Dauer der Übung einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein.

Text: Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn

 

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