Der Brand eines holländischen Lastkraftwagens, der u.a. mit 7000 Dosen entzündlicher Paste auf Polyesterbasis beladen war, hat am Samstagnachmittag einen Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehren Königswinter und Bad Honnef ausgelöst. Die Autobahn A 3 musste zeitweise vollständig gesperrt werden, als brennende LKW-Reifen explosionsartig über die Fahrbahn schossen. Der 44 jährige LKW-Fahrer konnte schlimmeres verhindern, nach dem er zunächst auf der abschüssigen Fahrbahn in Höhe des Rastplatzes Logebachtal in Fahrtrichtung Köln ein Bremsenversagen und im weiteren Verlauf Rauch aus dem Motorbereich beobachten musste. Er ließ sein Fahrzeug ausrollen und stoppte es schließlich auf dem Standstreifen an einer Leitplanke. Im Anschluss flüchtete der Holländer und sein 12jähriger Stiefsohn aus dem Fahrzeug, bevor die Flammen auf das gesamte Fahrzeug übergriffen.
Um 15.51 Uhr wurden erste Einheiten der Feuerwehr zu dem LKW-Brand auf der A 3 alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits eine rund 50 Meter hohe Rauchsäule über dem Einsatzort. Noch auf der Anfahrt wurden daher zusätzliche Feuerwehrkräfte alarmiert. Auch wurde die Vollsperrung der Autobahn veranlasst, nach dem die Reifen des Gespanns mit lautem Knall platzten. Reifen schossen brennend über die Fahrbahn. Der LKW-Fahrer versuchte unmittelbar nach seiner Eigenrettung vorbeifahrende Autofahrer vor den Gefahren zu warnen. Diese ignorierten dies jedoch anfänglich und passierten den LKW. Nach Eintreffen erster Einsatzkräfte übergab der Holländer diesen die Ladepapiere. Das Fahrzeug hatte auf der Ladefläche rund 7000 Dosen leicht entzündbare Renovierungspaste und auf dem Anhänger Maschinenteile geladen. Die Feuerwehr veranlasste einen umfangreichen Löschangriff unter Atemschutz mit 4 C-Rohren und 1 Schaumrohr. Um 16.26 Uhr konnte Einsatzleiter, Kreisbrandmeister Walter Jonas; „Feuer aus“ melden. Der LKW war mit samt Anhänger jedoch vollständig ausgebrannt. Weitere Feuerwehreinheiten, die sich an der Ausfahrt Siebengebirge in Bereitschaft hielten, sowie Messeinheiten aus Niederdollendorf und Siegburg mussten nicht mehr eingesetzt werden. Um 16.40 Uhr konnte wieder die Richtungsfahrbahn Frankfurt vollständig und eine Fahrbahn in Richtung Norden für den Verkehr freigegeben werden. Es bildeten sich jedoch kilometerlange Staus. Die umfangreichen Bergungs- und Nachlöscharbeiten der Feuerwehr dauerten bis 20 Uhr an. So musste u.a. eine durch den technischen Defekt des Lastkraftwagens verursachte 200 Meter lange Ölspur abgestreut werden. Auch erfolgten die Bergungsarbeiten teilweise nur unter Preßluftatmer, da Brandnester noch für Rauch sorgten. Erst am späten Samstagabend konnte die Einsatzstelle nach weiteren Arbeiten eines privaten Bergungsunternehmens und der Autobahnmeisterei geräumt werden.
Im Einsatz befanden sich rund 100 Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehren Königswinter-Ittenbach, Uthweiler, Oelberg, Bockeroth, Nieder- und Oberdollendorf, Eudenbach sowie Bad Honnef Aegidienberg. Auch der städtische Rettungsdienst war mit Notartz und Rettungswagen vorsorglich vor Ort. Die Gesamteinsatzleitung übernahm Kreisbrandmeister Walter Jonas.