An zwei Wochenenden im März fand ein Grundlehrgang zur Absturzsicherung bei der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter statt. Neun Teilnehmer bewiesen nicht nur Schwindelfreiheit, sondern lernten auch die fachgerechte Sicherung von Einsatzkräften und die Handhabung von Techniken zur einfachen Rettung aus Höhen und Tiefen.
Neben dem Löschen, Bergen und Schützen ist das Retten eine Hauptaufgabe der Feuerwehren. Hierauf lag einer der Schwerpunkte des diesjährigen Grundlehrganges Absturzsicherung. Immer wieder wird das spezielle Sichern in absturzgefährdeten Bereichen notwendig. Die Einsatzszenarien können dazu sehr unterschiedlich ausfallen. Ob zum Beispiel bei Nachlöscharbeiten auf einem Dach, oder technischen Hilfeleistungen nach Sturmereignissen. Als Einsatzschwerpunkt stellte sich in den letzten Jahren das Siebengebirge heraus. Mehrmals im Jahr wird die Feuerwehr zu verunfallten Wanderern in steiles Gelände alarmiert. Den aufwendigsten Einsatz gab es zuletzt 2014, als eine Schülergruppe aus einer Felswand unterhalb des Drachenfelsplateaus gerettet werden musste.
Nachdem die neun Lehrgangsteilnehmer theoretische Grundlagen zur Sturzphysik und Gerätekunde gelernt hatten, ging es mit Auffanggurt und den Gerätesätzen ‚Auf- und Abseilgerät‘ an die Praxis. Für die Ausbildung konnte die Freiwillige Feuerwehr Königswinter erneut Toni Harbig – Industriekletterer Bonn – engagieren. Auf seinem Übungsgelände in Troisdorf konnten erste Trainingseinheiten absolviert werden, bevor es am zweiten Wochenende in das Siebengebirge ging. Mit einem speziellen Flaschenzug wurde die Personenrettung im Steilhang im Wald geübt. Aber nicht nur aus der Höhe können Personen gerettet werden. Das gesicherte Vorgehen in Schächte war ebenso Bestandteil der Ausbildung.
Beobachtet von vielen interessierten Zuschauern fand die Abschlussübung am Drachenfels statt. Eine Person, gespielt von einem Feuerwehrkameraden, war in einer Böschung unterhalb des Besucherplateaus abgestürzt. Mit einer speziellen Schleifkorbtrage wurden mehrere Trupps zum Verletzten abgeseilt. Nach der Erstversorgung wurde der Patient die steile Mauer hinaufgeseilt.
In Königswinter sind die Löschzüge Altstadt, Ittenbach und Uthweiler mit dieser speziellen Ausrüstung ausgestattet. Erste Ausbildungen erfolgten bereits im Jahr 2000. Aufgrund der zunehmenden Besucherzahl im Siebengebirge wird mit einer weiteren Zunahme der damit verbundenen Einsätze gerechnet. Zukünftig sollen regelmäßige Übungen und Ausbildungen stattfinden.