22. Januar 2003 | Großbrand einer Scheune in Oberscheuren

Großeinsatz für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Königswinter am gestrigen Dienstag Abend. Gegen 19.50 Uhr wurden die Wehrleute zu einem Scheunenbrand am Reiterhof Jansen in Oberscheuren gerufen. Beim Eintreffen der ersten Einheiten stand das einstöckige Gebäude bereits im Vollbrand und Teile der Dachkonstruktion waren eingestürzt. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der Bau nicht gerettet werden konnte. In dem Gebäude waren unter anderem drei Traktoren geparkt und über 100 Rundballen Stroh gelagert. Durch das rasche und beherzte Eingreifen von Nachbarn konnten die etwa 50 Pferde und einige Hunde auf dem Anwesen aus den benachbarten Stallungen in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr brachte einen Angestellten des Betriebes in Sicherheit, der in einem Anbau der Scheune schlief.
Durch den böigen Wind kam es zu starkem Funkenflug. Um ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Wirtschafts- und Wohngebäude zu verhindern, riegelten die 90 Wehrleute unter Führung von Stadtbrandinspektor Michael Bungarz die Scheune systematisch ab. Mit 5 C-, einem B- und dem von der Drehleiter aus eingesetztem Wenderohr wurde das Feuer bekämpft und war nach etwa einer Stunde unter Kontrolle.
Ohne die stützende Dachkonstruktion war die Giebelwand des Gebäudes stark einsturzgefährdet. Um die Einsatzkräfte nicht durch herabfallende Teile zu gefährden, wurde sie mit Unterstützung eines örtlichen Bauunternehmers eingerissen. Erst dann konnten Trupps unter schwerem Atemschutz gegen die brennenden Strohballen vorgehen. Da der Schwelbrand im Stroh durch normales Löschwasser nicht zu bekämpfen war, setzte die Wehr Löschschaum ein.
Wegen der großen Mengen an Stroh und Heu war diese Maßnahme nicht ausreichend, um den Brand vollständig zu löschen. Daher wurde mit Hilfe eines Baggers des Bauunternehmers das Brandgut nach und nach aus der Ruine geschaufelt und draußen abgelöscht.
Diese Arbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden an. Erst gegen 7.00 Uhr am Mittwoch Morgen konnten die letzten Kräfte die Einsatzstelle verlassen.
Erste Schätzungen des Sachschadens belaufen sich auf mindestens 150.000 Euro.
Im Einsatz waren die Löschzüge Altstadt und Oelberg, der Einsatzleitwagen der Löschgruppe Oberdollendorf sowie die Löschgruppen Bockeroth, Oelinghoven und Uthweiler. Auch der Gerätewagen Atemschutz aus Siegburg musste alarmiert werden, da durch die starke Rauchentwicklung die Brandbekämpfung nur unter schwerem Atemschutz möglich war.
Zur Brandursache kann von Seiten der Feuerwehr keine Angabe gemacht werden. Die Kriminalpolizei nahm routinemäßig die Ermittlungen auf.

Print Friendly, PDF & Email