2. August 2003 | Schwelbrand im Verwaltungsgebäude der Drachenburg

„Schwelbrand in der Drachenburg“, so lautete die Alarmmeldung am Samstagmorgen gegen 9.50 Uhr für die Freiwillige Feuerwehr Königswinter. Als die ersten Fahrzeuge der Wehr am Hauptgebäude eintrafen, wurden diese jedoch weitergelotst. Über dem rund 100 Meter von der Drachenburg entfernten Verwaltungsgebäude stand eine dichte Rauchwolke. Erste Erkundungsmaßnahmen von Trupps, die mit Preßluftatmer geschützt sowohl in das Gebäude als auch auf das Dach vorgingen, konnten Rauch und Flammen aus einer abgehangenen Holzdecke erkennen, die sich in einer Wohnung im ersten Stock befand. Weitere Einheiten wurden alarmiert, da zu diesem Zeitpunkt ein weiteres Ausbreiten des schwer zugänglichen Brandes nicht ausgeschlossen werden konnte. Mit Hilfe einer von der Feuerwehr Bad Honnef angeforderten Wärmebildkamera wurde der Hauptbrandherd schließlich rund um einen Kamin lokalisiert. Trupps entfernten daraufhin mit Hilfe einer Motorsäge Teile der Holzdecke in der Wohnung, um Löschmaßnahmen durchzuführen. Das Feuer hatte sich zwischenzeitlich auch in die Trennwand zu den neben der Wohnung befindlichen Räumen der Bauleitung gefressen. In den Büros mussten Teile der Wand entfernt werden. Hier ergaben sich Schwierigkeiten. Zwischen Wohnung und Büros galt es Brandnester insgesamt 5 Schichten, bestehend aus Gipskartonwand, Dämmmaterial und alten Mauern zu suchen. Die hochsommerlichen Temperaturen machten es notwendig, dass die unter Preßluftatmer arbeitenden Wehrleute in kurzen Zeitabständen ausgetauscht werden mussten. Zur Wasserversorgung wurde eine rund 300 Meter lange Schlauchleitung zu einem unterirdischen Löschwasserbehälter des Hauptgebäudes verlegt. Diese Leitung musste jedoch nicht mehr genutzt werden, da sich ein Hydrant in der Nähe der Drachenfelsbahn befand. Insgesamt dauerte der Einsatz von 70 Einsatzkräften der Löschzüge Altstadt und Oelberg sowie der Löschgruppen Nieder- und Oberdollendorf sowie Ittenbach rund 4 Stunden. Er wurde geleitet von Stadtbrandinspektor Michael Bungarz, der hierbei durch Kreisbrandmeister Walter Jonas unterstützt wurde. Die Brandursache steht im Zusammenhang mit der Nutzung eines in der Wohnung befindlichen offenen Kamins. Diesen hatte ein Mitarbeiter der Drachenburg am Vormittag zum Verbrennen von Papier in Betrieb genommen. Nach dem er die Wohnung verlassen hatte, sah er Rauch aus den Fenstern des Gebäudes steigen. Aus ungeklärter Ursache war es zu dem Feuer in der Zwischendecke gekommen. Der Mitarbeiter unternahm noch eigene Löschversuche mit einem Gartenschlauch, die jedoch fehlschlugen. Mit Verdacht auf Rauchvergiftung wurde er in das Krankenhaus Königswinter verbracht.

Foto: Werner Franz, Lg. OD

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