Viel beschäftigt war die Löschgruppe Oberdollendorf der Freiwilligen Feuerwehr im ablaufenden Jahr. Löschgruppenführer Werner Franz berichtete auf dem Stiftungsfest im Weinhaus Lichtenberg, das die Frauen und Männer der Wehr bei insgesamt 87 Einsätzen im Jahr statistisch gesehen jeden 4. Tag alarmiert wurden. Bestimmendes Thema war bei der Veranstaltung jedoch die Vorfreude auf das neue Feuerwehrgerätehaus. Dieses soll ab Januar 2011, gefördert mit einem Beitrag aus dem städtischen Haushalt und Mitteln aus dem Konjunkturpaket II, als gemeinsames öffentlich-privatwirtschaftliches Projekt im Gewerbegebiet an der Cäsariusstraße errichtet werden.
Der 122. Geburtstag der zweitältesten Feuerwehreinheit im Stadtgebiet Königswinter konnte an diesem Abend mit den eigenen Kameradinnen und Kameraden sowie Gästen aus Politik und Verwaltung sowie benachbarter Wehren gefeiert werden. Bürgermeister Sokratis Theodoridis bedankte sich im Namen aller Bürgerinnen und Bürger für das geleistete Engagement, das er als vorbildlich bezeichnete. In seiner Funktion als Feuerwehrdezernent war es für Hubert Kofferath der letzte Besuch bei der Oberdollendorfer Löschgruppe. Bei ihm wie beim Stadtrat und der Verwaltung bedankte sich Löschgruppenführer Werner Franz für den nun absehbaren Neubau des Gerätehauses. Franz bezeichnete ihn angesichts wachsender Einsatzzahlen wie auch einer positiven Entwicklung des Personalstands im Bereich der Aktiven Wehr und der Jugend als dringend notwendig. Die momentan noch genutzte Unterkunft aus dem Jahre 1926 erfüllt die Bedürfnisse an einen modernen Brandschutz nicht mehr.
Gleich 5 junge aktive Mitglieder konnten beim Stiftungsfest Ernennungsurkunden von Brandoberinspektor Werner Franz und Stadtbrandinspektor Michael Bungarz entgegen nehmen. Kerstin Sülzen, Marcel Herzog, Felix Ting, Andreas Felix und Florian Pützstück führen nun den Dienstgrad Feuerwehrfrau bzw. Feuerwehrmann. Die Zahl der aktiven Wehrleute in Oberdollendorf wuchs durch die Neuaufnahmen von 34 auf 38 an. Befördert werden konnte Anja Steenken zur Oberfeuerwehrfrau und Dirk Hombach zum Unterbrandmeister.
Aus dem Jahresbericht konnten die Gäste beim Stiftungsfest erfahren, dass insgesamt rund 4.420 Stunden geleistet wurden. Dazu zählten die Einsätze wie auch viele Übungen und die Gerätepflege. Die Mitarbeit bei der Planung der Unterkunft nahm weitere Zeit in Anspruch. Betont wurde bei dem Fest die gute Zusammenarbeit mit den benachbarten Wehren. Als neue Aufgabe ist hier die Unterstützung der Feuerwehr Bonn im Stadtteil Oberkassel hinzugekommen. Gemeinsam mit Bonner Einheiten und Niederdollendorfer Wehrleuten hatte die Oberdollendorfer Löschgruppe in diesem Zusammenhang im November erfolgreich den Brand eines Wohn- und Geschäftshauses an der Königswinterer Straße in Oberkassel bekämpft. Grenzen wurden den Einsatzkräften beim Brand eines Wohnhauses in der Königswinterer Altstadt im März aufgezeigt. Trotz Einsatz des eigenen Lebens konnte die Brandschützer den Hausbewohner nicht mehr lebend aus dem Objekt retten. Damals war während der Lösch- und Rettungsarbeiten in der engen Altstadtgasse der Dachgiebel brennend eingestürzt und hatte einen Wehrmann leicht verletzt.