1. Januar 2004 | Unruhiger Jahreswechsel für Königswinterer Wehr

„Nach eher ruhigen Jahreswechseln hat es uns an diesem Silvestertag erwischt“, so resümierte Stadtbrandinspektor Michael Bungarz am Neujahrstag. Er selbst hatte bis gegen 3 Uhr am frühen Morgen die Löschgruppen Niederdollendorf und Bockeroth zu ihrem Einsatz bei der Bekämpfung eines Großbrandes in Siegburg begleitet. Auch im Stadtgebiet Königswinter war die Hilfe der Feuerwehr in 2 Fällen gefordert. Beide Einsätze in Thomasberg und Eudenbach verliefen jedoch glimpflicher.

Am Silvestertag ging die erste Meldung gegen 15.29 Uhr ein. Anrufer sprachen von einem Wohnhausbrand in der Eudenbacher Schulstraße. Rund 50 Wehrleute der Löschgruppen Eudenbach, Uthweiler, Oberdollendorf sowie der Löschzüge Oelberg und Altstadt eilten in das östliche Stadtgebiet. Dort konnte jedoch schnell Entwarnung gegeben werden. Ein Kracher hatte im ersten Stock eines Einfamilienhauses die Terasseneingangstür entzündet. Die Bewohner waren in Urlaub. Sie können sich nun bei ihren Nachbarn bedanken, dass diese das Feuer schnell bemerkt hatten. Die Feuerwehr stieg über eine Leiter in den 1. Stock ein und löschte, geschützt vor dem Brandrauch mit Preßluftatmern, die Tür. Ein hinter der Terassentür liegender Raum wurde durch Brandruß in Mitleidenschaft gezogen.

Um 19.35 Uhr ging die nächste Hiobsnachricht in der Siegburger Feuer- und Rettungsleitstelle ein. Anrufer sprachen von starkem Rauch, der aus einem Haus an der Thomasberger Siebengebirgsstraße aufsteigen würde. Auch hier rückten rund 40 Wehrleute der Löschzüge Oelberg und Altstadt sowie der Löschgruppen Ittenbach und Oberdollendorf an. Es handelte sich in diesem Fall um einen Kaminbrand, der zu einer Verqualmung des Anwesens führte. Die Wehrleute reinigten das Abluftrohr und sorgten mittels eines Überdrucklüfters für die Befreiung der Räume vom Brandgeruch. Die Bewohner konnten nach dem Einsatz in ihren Wohnungen den Jahreswechsel begehen.

Diese Möglichkeit, in Ihren Familien Silvester zu feiern, hatten 30 Wehrleute der Löschgruppen Bockeroth und Niederdollendorf sowie Stadtbrandinspektor Bungarz nicht. Gegen 20.44 Uhr wurde zunächst die Messeinheit der Niederdollendorfer Wehr zum Brand eines kunststoffverarbeitenden Betriebes in Siegburg beordert. Die Gruppe nahm gemeinsam mit anderen auswärtigen Einheiten bis gegen 2 Uhr Messungen des Brandrauchs vor. Daneben sicherte das Niederdollendorfer Tanklöschfahrzeug unter Führung des Stadtbrandinspektors den Grundschutz für das Stadtgebiet Siegburg. Bei dieser Aufgabe wurden sie von Einheiten aus Troisdorf unterstützt. Die Niederdollendorfer wurden hier zu einem Einsatz in der Kreisstadt alarmiert. Eine Rakete hatte Müllsäcke auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses in der Siegburger Jakobstraße entzündet. Durch beherztes Eingreifen und Einstieg über eine Steckleiter in das erste Stockwerk konnte eine Ausdehnung auf Wohnungen verhindert werden. Neben der Niederdollendorfer Einheit wurde gegen 21.35 Uhr auch die Löschgruppe Bockeroth zum Großbrand beordert. 12 Wehrleute mussten eine rund 2000 Meter lange Schlauchleitung zur Wasserversorgung aufbauen. Eine körperlich anstrengende Arbeit, die durch frostige Temperaturen weiter erschwert wurde. Der Silvestereinsatz der Königswinterer Wehr endete mit der Rückkehr der beiden Einheiten an Ihre Standorte gegen 3 Uhr in der Nacht.

Stadtbrandinspektor Bungarz: „ Silvester stellt für die Feuerwehr immer eine kritische Zeit dar. Ich bin froh, dass die Angehörigen der Wehrleute Verständnis zeigen, wenn die Frauen und Männer an Silvester zum Einsatz gerufen werden.“

Fotos: Einsatz Eudenbach Joachim Brabender, Lg. Oberdollendorf

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