6. Juni 2011 | Unwetter sorgt für über 200 Einsatzstellen – 13 jähriges Mädchen verstirbt trotz schneller Rettung

Ein Unwetter hat am Sonntagnachmittag insbesondere im Talbereich der Stadt Königswinter für zahlreiche Einsätze gesorgt. Hierbei mussten die Einsatzkräfte neben zahlreichen überschwemmten Kellern und Straßen auch mehrere zeitkritische Einsätze bewältigen. So kam es in Oberdollendorf zum Einsturz einer Gartenmauer auf einem Hanggrundstück. Hierbei verstarb trotz schneller Rettung von Feuerwehr und Angehörigen ein 13 jähriges Mädchen. 

Über 250 Einsatzkräfte verschiedener Hilfsorganisationen, rund 200 Einsatzstellen, das ist die vorläufige Bilanz des Lagezentrums der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter nach einem Unwetter, das am Sonntagnachmittag insbesondere im Stadtteil Oberdollendorf für zahlreiche Schäden gesorgt hat. Ab 16.30 Uhr wurde die Feuerwehr zu den ersten überschwemmten Kellern und umgestürzten Bäumen alarmiert. Schnell wurde im Feuerwehrgerätehaus Altstadt ein Lagezentrum besetzt, das letztlich alle Einheiten der Stadt Königswinter zu den verschiedenen Einsatzstellen lenkte. Unterstützung kam hierbei von den Freiwilligen Feuerwehren Bad Honnef und Hennef, dem Technischen Hilfswerk Bad Honnef, dem DRK sowie dem städtischen Baubetriebshof. Betroffen von den Schäden war im Schwerpunkt Oberdollendorf, jedoch gab es auch Alarmierungen aus der Altstadt, Niederdollendorf sowie dem Bereich Vinxel/Stieldorf. Teilweise standen Keller vollständig unter Wasser, die Unterführung der Kreisstraße K 4 war vollgelaufen und Straßen durch Geröll und Schlamm fast unpassierbar. In manchen Straßenzügen waren alle Häuser mehr oder weniger betroffen.  

Neben diesen Massen von Einsatzstellen galt es auch zeitkritische Einsätze zu bewältigen. So wurde Feuerwehr und Rettungsdienst gegen 18.40 Uhr zu einem Einfamilienhaus in Oberdollendorf alarmiert. Dort war es zum Einsturz einer Gartenmauer im Bereich eines im Hang errichteten Mehrfamilienhauses gekommen. Ein 13 jähriges Mädchen verstarb hier trotz schneller Rettung durch Wehrleute, die sich in einer Nebenstraße bei einem Pumpeinsatz befanden. Die Ermittlungen der Polizei zum genauen Hergang dieses Unglücksfalls dauern an. Zwei Brandmeldungen aus dem Krankenhaus Königswinter und einem Baumarkt in Oberdollendorf stellten sich als Fehlmeldungen heraus. Anders war das bei einem gemeldeten Wohnmobilbrand auf der Autobahn A 3. Hier brannte gegen 22.12 Uhr tatsächlich ein Fahrzeug auf der Überholspur kurz vor der Ausfahrt Bad Honnef/Linz. Fehlalarmierungen waren hingegen eine gemeldete Person im Rhein und angeblich auf der überschwemmten K4 in einem PKW in Not befindliche Personen. Um 0.12 Uhr rückte der Löschzug Altstadt zur Unterstützung nach Bad Honnef aus. Hier kam es im Krankenhaus zu einem Zwischenfall mit einem undichten Sauerstofftank.

Am späten Sonntagabend entspannte sich die Lage, so dass nur noch wenige Kräfte mit der Unwetterbeseitigung beschäftigt waren. Die Aufräumungsarbeiten dauern jedoch noch an, auch wird zumindest der Baubetriebshof am Montag weitere Arbeiten leisten müssen. So musste z.B. die Straße Mühlental in Oberdollendorf gesperrt werden. Auffällig war die große Unterstützung der Einsatztätigkeiten durch die Bevölkerung. Mit Schaufeln und Besen bestückte Menschen halfen sich gegenseitig und räumten gemeinsam Äste, Schlamm und Wasser von den Straßen und Plätzen.

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