Im Rahmen der Ersatzbeschaffung für ein Tro-TLF 16 (Iveco 120-25 / Magirus) aus dem Jahre 1987 beschaffte die Stadt Königswinter ein TLF 3000 für die Löscheinheit Altstadt. Das Fahrzeug wurde im Juni 2011 in Dienst gestellt.
Die Planungen für das TLF begannen bereits Anfang des Jahres 2009. Eine Projektgruppe erstellte ein Leistungsverzeichnis mit den detaillierten Anforderungen. Zunächst war das LV noch auf ein TLF 16/24-Tr. ausgelegt, dass Leistungsverzeichnis bzw. das Fahrzeug basiert aber bereits auf der Norm 14530-Teil 22, TLF 3000.
Als Fahrgestell fand ein MAN TGM 13.290 4×4 mit automatisiertem Schaltgetriebe TipMatic, 213 KW Motorleistung und 13.500 kg zulässiger Gesamtmasse Verwendung. Die Fahrerhausvariante „L“ bietet ausreichend Platz für die Truppbesatzung inklusive derer persönlicher Schutzausrüstung und diverser Ausrüstungsgegenstände. So sind in der Kabine zum Beispiel Beleuchtungs- und Funkgeräte, ein Schlüsselkasten sowie diverse Einsatzunterlagen untergebracht.
Den Aufbau fertigte die Fa. Ziegler in der ALPAS-Bauweise als dreiteiligen Koffer mit sieben Geräteräumen an. Als zusätzliche Sicherheitsausstattung erhielt das Fahrzeug, das in RAL 3000 lackiert wurde, Manövrierscheinwerfer eine Heckabsicherung, die obligatorische Umfeldbeleuchtung, eine Rückfahrkamera, Schleuderketten sowie eine gelbe Konturmarkierung. Um den Maschinisten während nächtlichen Einsatzfahrten nicht zu blenden, wurde zusätzlich eine grüne Mannschaftsraumbeleuchtung gewählt. Die Sondersignalanlage kann vom Fahrer mittels Fußtaster neben der Lenksäule bedient werden. Da das Fahrzeug auch in den weitläufigen Waldgebieten zum Einsatz kommt, wurde die Sondersignalanlage mit einem Astabweiser und die Scheinwerfer mit einem Gitter geschützt. Am Heck besteht die Möglichkeit, eine Einpersonenhaspel mitzuführen.
Zur Ausleuchtung von Einsatzstellen ist ein an der Koffer Vorderwand platzierter Lichtmast mit vier Xenon Scheinwerfern, Arbeitsscheinwerfer – ebenfalls in Xenon Ausführung – auf dem Fahrerhaus sowie zwei Akku betriebene Scheinwerfer vorhanden.
Der Lichtmast wird über das Bordnetz betrieben. Selten benötigte Gerätschaften (z.B. Räumgeräte, Planen, Feuerpatschen und Saugschläuche, auf die, trotz seltenem Gebrauch nicht verzichtet werden sollte) finden in einem Dachkasten Platz. Die löschtechnische Ausstattung entspricht ebenso wie die feuerwehrtechnische Beladung weites gehend der Norm. Die Normbeladung wird allerdings durch einige Ergänzungen an die örtlichen Belange angepasst. So werden ein Notfallrucksack, ein tragbarer Stromerzeuger der unter anderem einen „Schnellangriff Strom“ speist, eine Kühlbox, eine Mittelschaumpistole, ein Dosieraufsatz, ein Hygieneboard, zwei Tauchpumpen, vier Autogleiter, Werkzeug zur Tür- und Fensteröffnung in Systainern, Einwegschutzanzüge, Schnellangriffstaschen mit D-Schläuchen, ein Wasserrettungsanzug sowie zwei Schlauchpakete mitgeführt.
TLF 3000 | Feuerwehr Königswinter |
Fahrgestell: | MAN TGM 13.290 4×4 |
Motorleistung: | 213 kW bei 2 300 minˉ¹ |
Hubraum: | 6 871 cm³ |
Länge: | 7 500 mm |
Breite: | 2 500 mm |
Höhe: | 3 400 mm |
Radstand: | 3 950 mm |
Zul.Gesamtmasse: | 13 500 kg |
Feuerlöschkreiselpumpe: | FPN 10 – 2 000 |
Löschwasserbehälter: | 3 000 l |
Aufbau: | Ziegler (Giengen) |
Text und Fotos: Heiko Basten, Lz. Altstadt