Königswinter-Hartenberg. Eine Suchaktion mit etwa 50 Kräften von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst lösten zwei vermisste Jungen im Alter von zehn und zwölf Jahren heute Nachmittag im Ortsteil Hartenberg aus. Gegen 15.30 Uhr rief der Vater eines der beiden Jungen die Feuerwehr, als er auf der Suche nach ihnen im Wald unweit des Dorfes einen Höhleneingang entdeckte, aus dem Qualm drang. Die Leitstelle des Rhein-Sieg-Kreises alarmierte daraufhin die Löschgruppen Uthweiler und Ittenbach, die mit speziellen Langzeit-Atemschutzgeräten ausgestattet sind, sowie den Einsatzleitwagen aus Oberdollendorf. Da die Größe und Tiefe der Höhle nicht bekannt war, wurden zur Sicherheit auch die Höhenrettungsgruppen der Freiwilligen Feuerwehr Hennef-Söven und der Berufsfeuerwehr Köln alarmiert, die auch für solche Einsatzlagen geschult sind. Des weiteren wurden zwei Rettungswagen und ein Notarzt zur Einsatzstelle beordert. Ein Trupp der Feuerwehr ging unter schwerem Atemschutz in die Höhle vor. Auf Grund der Enge des Eingangs kamen die Einsatzkräfte nur kriechend voran. Wie sich herausstellte, war die Höhle lediglich etwa 20 Meter lang und nicht sehr tief, so dass die Höhen- und Tiefenretter aus Söven und Köln den Einsatz abbrechen konnten. Die beiden Jungen wurden kurz darauf unversehrt im Wald gefunden. Einsatzleiter Bruno Lemke, stellvertretender Wehrführer der Königswinterer Feuerwehr, zeigte sich erleichtert über den glimpflichen Ausgang der Situation. „Die Alarmierung war schon sehr dramatisch, aber glücklicherweise ist nichts Schlimmes passiert. Der Zugang zur Höhle sollte aber so schnell wie möglich verschlossen werden“. Nach etwa einer Stunde rückten die letzten Einsatzkräfte wieder in ihre Gerätehäuser ein.
Der Stollen war nach Angaben eines Dorfbewohners zunächst als Probeschachtung gegraben worden, mit der festgestellt werden sollte, ob dort Basaltabbau möglich wäre. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Höhle von bis zu 50 Menschen als Schutzraum gegen Bomben und Artilleriegranaten genutzt.